home

 
+++medien

+++die Webseite für Planer, Blattmacher, CVDs von Tageszeitungen und Magazinen

_________________________________________________________

 
TEXT und BILD AUSWÄHLEN, ABDRUCKEN, HONORIEREN
TEXT und BILD AUSWÄHLEN, ABDRUCKEN, HONORIEREN
zurück
zurück
WER WIR SIND UND WAS WIR MACHEN
WER WIR SIND UND WAS WIR MACHEN
WER DAHINTER STECKT
WER DAHINTER STECKT
PRESSEMITTEILUNGE UND INFOS AN UNS
PRESSEMITTEILUNGE UND INFOS AN UNS
Wie oft und wo dürfen Texte und Bilder genutzt werden? Die allgemeinen Geschäftsbedingungen
Wie oft und wo dürfen Texte und Bilder genutzt werden? Die allgemeinen Geschäftsbedingungen
   
  EMAIL TELFAX POSTADRESSE EMAIL TELFAX POSTADRESSE
  IMPRESSUM
 
 
     
     

 

 
   
 
Akten-Schnipseljagd am PC

Berlin 17. Nov.: Ein vom Fraunhofer-Institut entwickeltes elektronisches Puzzle-System kann die Rekonstruktion von Stasi-Aktenschnipseln künftig drastisch beschleunigen. Mit dem Verfahren sei es möglich, die seit der Wende in rund 16.000 Säcken lagernden Papierfragmente binnen fünf Jahren elektronisch zusammenzufügen und aufzuarbeiten, sagte Bertram Nickolay vom Fraunhofer-Institut. Das Zusammensetzen von Hand würde dagegen mehrere Hundert Jahre dauern.

Bei dem gemeinsam mit dem Datenverarbeiter Lufthansa-Systems entwickelten System werden die auf einem Fließband vorsortierten Papierschnipsel in Folie geschweißt und anschließend von elektronischen Scannern fotografiert. 100 parallel geschaltete Hochleistungsrechner durchsuchen die Farbbilder dann nach zueinander passenden Teilen. Sobald die Bundesregierung die Finanzierung zusichere, solle in Berlin eine Schnipselsortier- und Scannerstrecke errichtet werden, sagte Gunter Küchler von Lufthansa-Systems. Die zusätzlichen Kosten belaufen sich laut Birthler-Behörde auf einen "einstelligen Millionenbetrag pro Jahr". Die Studie sei im Oktober dem Bundestags-Innenausschuss zugeleitet worden, sagte Behördensprecher Christian Booß.

Erfolg: Rosenholz-Daten freigegeben
Stasi-Check: Birthler will selber prüfen
Hintergrund: Die Rosenholz-Dateien

Mit dem Zusammensetzen der schätzungsweise 600 Millionen Schnipsel könnten noch nicht verjährte Straftaten wie Landesverrat, Mord und Totschlag aufgeklärt werden, sagte Günter Bormann, Referatsleiter der Birthler-Behörde. Zudem werde die Akteneinsicht durch Stasi-Opfer erheblich beschleunigt. Seit 1995 hätten im ehemaligen Auffanglager Zirndorf bei Nürnberg bis zu 15 Behördenmitarbeiter bisher rund 500.000 Blatt von Hand rekonstruiert, sagte Booß. Rund 1.000 Vorgänge "von erheblicher öffentlicher Bedeutung" seien seitdem rekonstruiert worden. In den Säcken fanden sich den Angaben zufolge unter anderem besonders rare Spionageunterlagen der Abteilung XV (Auslandsspionage) sowie IM-Verpflichtungserklärungen, für die es keine Duplikate gibt.

Den Auftrag für die Entwicklung des Systems hatten das Fraunhofer-Institut und die Lufthansa-Tochterfirma 2000 vom Bundestag erhalten. Insgesamt hatten rund 20 Konsortien Interesse an dem Vorzeigeobjekt bekundet, sagte Nickolay.

Nach dem Zusammenbruch der DDR hatte der Staatssicherheitsdienst der DDR versucht, in letzter Sekunde seine Unterlagen zu vernichten. Als die Reißwölfe angesichts der Materialfülle versagten, zerrissen die Mitarbeiter die Aktenblätter von Hand in bis zu 20 Teile. Die Säcke mit Schrift-, Bild- und Tonmaterial wurden im Januar 1990 gefunden. In jedem werden bis zu 2.500 A4-Seiten vermutet.

...zurück von Tilman Steffen