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Zehn Jahre Umweltschulen
ZDF.umwelt, 7. Nov. 2004, 13.15 Uhr
 

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>>>(ZDF-online)...

Schulen, die sich in besonderer Weise um den Umweltschutz verdient machen, sollen belohnt werden. Schon zum zehnten Mal erhielt so das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium aus Hamburg-Harburg nun die begehrte Auszeichnung "Umweltschule in Europa". Standen am Anfang noch ökologische Schulgeländegestaltung und das gesunde Pausenfrühstück an erster Stelle, so entwickelte sich das Gymnasium mit der Zeit weiter. Heute gibt geht es um Abfallvermeidungskonzepte, Wasser- und Energiesparprojekte. Co-Autor: Tilman Steffen.

 

 

 Text:

Dienstagmorgen am Alexander von Humboldt-Gymnasium in Hamburg Harburg. Die fünfte Klasse bekommt unangemeldeten Kontrollbesuch.

 

 Friedhelm Adler:

 

 „Wir waren ja schon mal nach Eurer Einschulung hier und wollten einfach noch mal gucken, was Ihr denn so behalten habt, von dem, was wir Euch über Mülltrennung und Müllvermeidung erzählt haben.“

 

 

Am ersten Tag bekommt jeder Schüler Trinkflasche und Brotdose, denn Umweltschutz ist hier das Thema Nummer eins. Alupapier und Plastikfolie haben im Restmüll nichts zu suchen.

 

 Florian Greve, Friedhelm Adler

 

 

 „Wir wollen den Kindern beibringen, dass sie den Müll trennen und dass sie vermeiden, überhaupt welchen  zu produzieren.“

 „Selber Erfahrungen zu sammeln und die an andere weiterzugeben, ist eigentlich ein schönes Gefühl. Und ich glaube, die etwas Jüngeren verstehen das dann auch besser, wenn nicht ganz große das erklären, sondern wenn sie das von ein bisschen älteren erklärt  bekommen.“

 

 

Zehn Jahre in Folge wurde das Gymnasium als Umweltschule ausgezeichnet. Zeit für eine Bilanz

 

Jürgen Marek, Schulleiter

Wir haben gelernt, anders zu denken, wir haben gelernt, systemisch zu denken und im Sinne von kontinuierlicher Verbesserung zu denken. Wir haben als zweites gelernt, dass die Beschränkung auf Ökologie, die ausschließliche Beschränkung auf Ökologie eher hemmend als fördernd ist.

 

 

Deshalb ist die Schule nicht bei den alten Naturschutzprojekten stehen geblieben und bietet heute weit mehr:

 

 Schüler:

 „Schulfach Umwelterziehung...

aktive Pause..

Unsere Solarzelle auf dem Dach...

das Gambia-Projekt...

kostenlose Schulmilch...hm, hm, hm, hm“

 

 

...eines der ersten Projekte. In den Pausen kommen Mütter in die Schule und bereiten ein gesundes Frühstück.

 

  Mütter:

Wir verkaufen Honigwafeln,

Lakritzstangen, Reiswaffeln

Aufgeschmierte Brötchen, es gibt teilweise auch Müslistangen

Apfelsaft...Selter und O-Saft“

 

 

Zum gesunden Essen gehört die Bewegung in der Pause. Ideen und Möglichkeiten zum Rumtoben gibt es genug – nur keine Langeweile – ein Sponsor macht es möglich.

 

 

Geld für ihre Projekte verdient die Schule auch, indem sie Solarstrom ins öffentliche Netz einspeist.

 

 André Benecke

 

 „Wir betreiben seit 1997die Solaranlage auf unserem Dach in der Schule und mit dieser 1,1 KW-Anlage speisen wir durchschnittlich rund 900 KWh pro Jahr ein.“

 

 

Der Strom für die Schule selbst kommt aus der Steckdose und da wird gespart, wo es geht. Denn das belohnt der Hamburger Senat

 

 Friedhelm Adler

„Wir haben jetzt an Heizkosten und Wasserkosten über 10.000 Euro eingespart und die Hälfte davon kriegen wir auch wirklich und können die für schulinterne Projekte verwenden.“

 

 

Doch die Schüler denken nicht nur ihre Schule – Nachhaltigkeit bedeutet mehr.

2002 wurde eine Solaranlage nach Gambia gebracht und dort installiert.

„Weil es dort kein Stromnetz gibt, wie wir das hier haben ...

 

 André Benecke

 

"... haben wir dort eine Inselanlage installiert, die der Schule speziell nur Strom liefert"

 

 

Heute ist die Schule noch einen Schritt weiter und lässt sich wie eine Firma nach EU-Norm zertifizieren. Kriterien sind dabei auch Energieverbrauch und Mitbestimmung. Zusammen mit dem Schulleiter wachen 15 Schüler über den Schulbetrieb.

 

 

Jürgen Marek, Schulleiter

„Der Auditausschuss hat die Aufgabe ...

Kim Sarah Bräuniger

...die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte an unserer Schule zu verbessern.

Sebastian Ellgoth

Wir verteilen Flyer, wir informieren über das Blackbord, wir befragen die Schüler, versuchen Defizite festzustellen...

Leonie Münch

Wir können selber entscheiden, also mitbestimmen, was an unserer Schule verändert werden soll...

Jürgen Marek, Schulleiter

...und zwar im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung“

 

 

Das Beispiel macht Schule. Alleine in Harburg gibt es drei Umweltschulen. An der Realschule nebenan arbeiten die Schüler rund ums Jahr im eigenen Garten.

Hier lernen die Schüler, dass Abfälle einen Nutzen bringen und Nährboden für Neues werden.

 

 Aaron Willruth, am Komposthaufen

 

"Also hier kommt das ganze Laub und zum Beispiel auch Küchenabfälle und so alles was verrotten kann. Das dauert so ungefähr ein Jahr bis das zum Kompost geworden ist und dann tun wir das hier in den schwarzen Behälter"

 

 

Beim Unterricht am schuleigenen Weinberg lernt es sich am leichtesten. Um die Reben vor Ungeziefer zu schützen, haben die Schüler Kapuzinerkresse dazwischen gesetzt. Die Blüten sind nicht nur schön, sondern sogar essbar.

 

 

Ökologie und Nachhaltigkeit sind mehr als nur Unterrichtsstoff – dafür steht das Konzept der Umweltschulen.