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Schüler
des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums Hamburg auf dem Weg
zum einkaufen. Sie wollen die afrikanische Küche ausprobieren.
Denn in sechs Wochen werden sie nach Gambia fliegen, um dort
in ihrer Partnerschule zu helfen. Da heißt es, gut vorbereitet
zu sein. In der Schulküche wird dann geschält, geschnippelt,
gehackt und - kräftig gebrutzelt.
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Meike
(18) |
O-Ton
Schülerin
„Wir probieren hier ein afrikanisches Gericht
aus, und da haben wir hier Erdnussöl drin und Pfefferschoten,
da haben wir jetzt Maniok reingetan, Maniok ist ne Süßkartoffelart,
und hier sind noch ganz viele Zutaten wie Paprika, Karotte,
afrikanische Aubergine und Kochbanane und das tun wir da jetzt
alles rein.“
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Während
das Essen kocht, ist Zeit für anderes. Die Hamburger Gymnasiasten
lernen in einer der 600 Umweltschulen Deutschlands.
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O-Ton
Schüler
„zu
einer Umweltschule gehört eine Mülltrennung, eine Solaranlage,
das Fifty/Fifty-Projekt, eine Kräuterspirale, ein Gesundes
Pausenfrühstück, ein Schulgarten... und der Sozial-ökologische
Tag“
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Die
Gymnasiasten besuchen nicht zum ersten mal ihre afrikanische
Partnerschule, um dort zu helfen. Schon einmal reisten zehn
Schüler und acht Lehrer aus Hamburg in das Entwicklungsland.
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O-Ton
Schüler
„In Gambia haben wir vor drei Jahren eine Solaranlage
aufgebaut, die dazu diente, Strom in die Klassenräume zu bringen,
damit die Schüler nachts arbeiten konnten konnten, weil sie
ja tagsüber ja auf den Feldern arbeiten mussten. Wir sind
damals hingeflogen, aber die Materialien sind per Schiff gekommen
in einem großen Container.“
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Nach
tagelanger Verzögerung am Zoll brachte ein Transport endlich
die Solaranlage an die Schule. Die Montage konnte beginnen.
Bezahlt haben das Vorhaben die Hamburger Umweltbehörde und
private Spender. |
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Den
elektrischen Strom aus den 14 Solarzellen speichern sechs
Batterien im Sockel der Anlage. Mit ihrer Leistung kann sie
20 Glühlampen zum Leuchten bringen. Jetzt geht’s also wieder
nach Gamiba und wieder wird gebastelt. Im Physikkabinett haben
sie diese Batterielampen entworfen und gebaut. Der Strom für
die Akkus kommt aus der Solaranlage. |
Clemens
(14) |
O-Ton
Schüler
„Im März werden wir ein paar Akkus mit runternehmen
nach Gambia/Somita und wir werden da erst mal gucken, ob da
wirklich Bedarf herrscht und die können da eben Lampen anschließen,
die können Schwarzweißfernseher anschließen, oder sie können
auch Radios anschließen und wenn der Akku leer ist könne sie
den Akku dann an der Solaranlage in unserer Partnerschule
wieder aufladen“
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Und
außerdem wollen sie die Küche der Partnerschule unterstützen.
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Katharina
(15) |
O-Ton
Schüler
„Wir wollen einen Lehmofen bauen, dass sie da
besser kochen können, nicht mehr am offenen Feuer, dadurch
können sie Holz sparen, das würde auch der Schule mehr bringen,
weil sie dann halt mehr Geld haben.“
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Was
die Schüler für ihre Reise über Land und Leute wissen müssen,
vermitteln die Lehrer.
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Erdkunde-
Biologie- und Politiklehrer, vor Landkarte |
O-Töne
Lehrer
„Es ist das westlichste Land Afrikas, es ist
ein sehr kleines Land/die Hauptstadt ist Banjul und theoretisch
gibt es auch eine demokratische Staatsform/im Land werden
in der Trockenzeit Baumwolle und Erdnüsse angebaut und in
der Regenzeit Reis.“
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Unterstützung
brauchen nicht nur afrikanische Schulen. In den Nachrichten
sehen die Gymnasiasten Bilder der Flutkatastrophe in Südasien.
Die Schüler überlegen, was sie tun können.
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Paul
(15) aus der Gruppe |
O-Ton
Schüler
„Ich denke, man sollte sich damit beschäftigen
im Unterricht vielleicht auch mit der Klasse und man kann
sicherlich auch als Schüler Geld spenden und man könnte, wenn
man genug Geld hat und wenn man die Möglichkeit dazu hat,
auch einfach dahin fliegen und dort vor Ort helfen. „
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Im
Rahmen der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung’
sollen jetzt noch mehr Schulen als bisher verbunden werden.
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Jürgen Drieling,
Programm "21" - Bildung für nachhaltige Entwicklung
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O-Ton
Jürgen Drieling
„Die 15 am Bund-Länder-Programm beteiligten Länder
haben sich darauf geeinigt, 100 Schulpartnerschaften im südasiatischen
Raum auf den Weg zu bringen in diesem Jahr. Und das ist auch
einer unserer Kernpunkte – wir üben mit den Jugendlichen in
Deutschland Solidarität ein, das ist ein Punkt von Nachhaltigkeit
und das wollen wir in diesen Schulpartnerschaften langfristig
absichern.“
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Am
Alexander-von-Humboldt-Gymnasium funktioniert das seit Jahren.
Andere Schulen machen es ihnen jetzt nach. Denn in der Tsunami-Katastrophenregion
wird jede Hilfe gebraucht.
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