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Schulpartnerschaften
ZDF.umwelt, 16. Jan. 2005, 13.15 Uhr
 

Hamburg - Gambia. Schüler planen ihre Reise an die Partnerschule

>>> (ZDF-online)...

Nur soviel verbrauchen, wie auf der Erde an Rohstoffen und Energie auch nachwächst - das ist seit Jahren Ziel aller Umwelt- und Klimaforscher, der Entwicklungshelfer und Politiker. Die Vereinten Nationen wollen jetzt über zehn Jahre hinweg diesem Theme besondere Aufmerksamkeit widmen. Und weil der Umwelt- und Ressourcenschutz im Kleinen anfängt, sind da Partnerschaften zwischen Schulen armer und reicher Länder besonders wichtig. Am Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums Hamburg funktioniert das seit Jahren. Die Jungs und Mädchen helfen einer Partnerschule im fernen Gambia. von Tilman Steffen.

 

Text:  

Schüler des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums Hamburg auf dem Weg zum einkaufen. Sie wollen die afrikanische Küche ausprobieren. Denn in sechs Wochen werden sie nach Gambia fliegen, um dort in ihrer Partnerschule zu helfen. Da heißt es, gut vorbereitet zu sein. In der Schulküche wird dann geschält, geschnippelt, gehackt und - kräftig gebrutzelt.

Meike (18)

O-Ton Schülerin

„Wir probieren hier ein afrikanisches Gericht aus, und da haben wir hier Erdnussöl drin und Pfefferschoten, da haben wir jetzt Maniok reingetan, Maniok ist ne Süßkartoffelart, und hier sind noch ganz viele Zutaten wie Paprika, Karotte, afrikanische Aubergine und Kochbanane und das tun wir da jetzt alles rein.“

 

 

Während das Essen kocht, ist Zeit für anderes. Die Hamburger Gymnasiasten lernen in einer der 600 Umweltschulen Deutschlands.

 

O-Ton Schüler

zu einer Umweltschule gehört eine Mülltrennung, eine Solaranlage, das Fifty/Fifty-Projekt, eine Kräuterspirale, ein Gesundes Pausenfrühstück, ein Schulgarten... und der Sozial-ökologische Tag“

 

 

Die Gymnasiasten besuchen nicht zum ersten mal ihre afrikanische Partnerschule, um dort zu helfen. Schon einmal reisten zehn Schüler und acht Lehrer aus Hamburg in das Entwicklungsland.

 

O-Ton Schüler

„In Gambia haben wir vor drei Jahren eine Solaranlage aufgebaut, die dazu diente, Strom in die Klassenräume zu bringen, damit die Schüler nachts arbeiten konnten  konnten, weil sie ja  tagsüber ja auf den Feldern arbeiten mussten. Wir sind damals hingeflogen, aber die Materialien sind per Schiff gekommen in einem großen Container.“

 

 

Nach tagelanger Verzögerung am Zoll brachte ein Transport endlich die Solaranlage an die Schule. Die Montage konnte beginnen. Bezahlt haben das Vorhaben die Hamburger Umweltbehörde und private Spender.

 

Den elektrischen Strom aus den 14 Solarzellen speichern sechs Batterien im Sockel der Anlage. Mit ihrer Leistung kann sie 20 Glühlampen zum Leuchten bringen. Jetzt geht’s also wieder nach Gamiba und wieder wird gebastelt. Im Physikkabinett haben sie diese Batterielampen entworfen und gebaut. Der Strom für die Akkus kommt aus der Solaranlage.

Clemens (14)

O-Ton Schüler

„Im März werden wir ein paar Akkus mit runternehmen nach Gambia/Somita und wir werden da erst mal gucken, ob da wirklich Bedarf herrscht und die können da eben Lampen anschließen, die können  Schwarzweißfernseher anschließen, oder sie können auch Radios anschließen und wenn der Akku leer ist könne sie den Akku dann an der Solaranlage in unserer Partnerschule wieder aufladen“

 

Und außerdem wollen sie die Küche der Partnerschule unterstützen.

Katharina (15)

O-Ton Schüler

„Wir wollen einen Lehmofen bauen, dass sie da besser kochen können, nicht mehr am offenen Feuer, dadurch können sie Holz sparen, das würde auch der Schule mehr bringen, weil sie dann halt mehr Geld haben.“

 

 

Was die Schüler für ihre Reise über Land und Leute wissen müssen, vermitteln die Lehrer.

Erdkunde- Biologie- und Politiklehrer, vor Landkarte

O-Töne Lehrer

„Es ist das westlichste Land Afrikas, es ist ein sehr kleines Land/die Hauptstadt ist Banjul und theoretisch gibt es auch eine demokratische Staatsform/im Land werden in der Trockenzeit Baumwolle und Erdnüsse angebaut und in der Regenzeit Reis.“

 

 

Unterstützung brauchen nicht nur afrikanische Schulen. In den Nachrichten sehen die Gymnasiasten Bilder der Flutkatastrophe in Südasien. Die Schüler überlegen, was sie tun können.  

Paul (15) aus der Gruppe

O-Ton Schüler

„Ich denke, man sollte sich damit beschäftigen im Unterricht vielleicht auch mit der Klasse und man kann sicherlich auch als Schüler Geld spenden und man könnte, wenn man genug Geld hat und wenn man die Möglichkeit dazu hat, auch einfach dahin fliegen und dort vor Ort helfen. „

 

Im Rahmen der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung’ sollen jetzt noch mehr Schulen als bisher verbunden werden. 

Jürgen Drieling, Programm "21"  - Bildung für nachhaltige Entwicklung -

O-Ton Jürgen Drieling

„Die 15 am Bund-Länder-Programm beteiligten Länder haben sich darauf geeinigt, 100 Schulpartnerschaften im südasiatischen Raum auf den Weg zu bringen in diesem Jahr. Und das ist auch einer unserer Kernpunkte – wir üben mit den Jugendlichen in Deutschland Solidarität ein, das ist ein Punkt von Nachhaltigkeit und das wollen wir in diesen Schulpartnerschaften langfristig absichern.“

 

Am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium funktioniert das seit Jahren. Andere Schulen machen es ihnen jetzt nach. Denn in der Tsunami-Katastrophenregion wird jede Hilfe gebraucht.